Niemand hat mir diese Frage je gestellt, außer ich. Immer und immer wieder. Es begann schon früh. Soweit ich mich erinnere, habe ich diese Frage schon bald von den Großen, den Erwachsenen übernommen. Ungefragt, ob Wahrheit darin liegt oder warum ich je zweifeln sollte. Mit einem Mal stand diese Frage im Raum. Egal bei welchem Thema.
Denn überraschender Weise kann die Frage „ob ich es schaffe“ in jedem Bereich Einzug halten. Schaffe ich es, eine gute Tochter zu sein? Schaffe ich es, mein Übergewicht abzunehmen? Schaffe ich es, ein guter Ehemann zu sein? Schaffe ich es, meinem Beruf gerecht zu werden? Schaffe ich es, schaffe ich es, schaffe ich es?
Sofort baut sich in mir bei diesen Zeilen ein großer Druck auf. Wenn man immer wieder an sich zweifelt, ist es mit der Zeit doch ein ganz normales Verhalten. Wenn immer wieder die Frage in mir auftaucht „schaffe ich es“, dann hat es irgendwann selbstzerstörerisches Potenzial. Der Boden, in dem ich wachse, ist mit Zweifeln gedüngt und nicht mit Liebe.
Zum Glück gibt es noch diese zarte, leise flüsternde innere Stimme, die mich zum Nachdenken anregt. Sie gibt sich nicht zufrieden mit der Aussage „das ist halt so“. Sie hat den Keim der Hoffnung und den Keim um das Wissen meiner wirklichen Stärke in diesen Boden gepflanzt.
In den letzten Jahren gab es oft Momente, in denen ich mich nur als das hässliche Entlein wahrnahm. Aber meine innere Stimme blieb beharrlich. Sie hat mich niemals aufgegeben. Nein im Gegenteil. Sie ist meine Inspiration weiter zu suchen, nach den Talenten, nach mir, meinem Können, meinem Ich. Einem Trüffelschwein gleich, sucht sie weiter und lässt nichts unversucht, mir zuzuflüstern „gib nicht auf, hier geht’s lang. Na los, Kopf hoch“. Und was soll ich sagen: Es geht Schrittchen für Schrittchen weiter.
Was ich damit sagen will ist, egal wo man herkommt oder wie es einem irgendwann erging, es gibt noch mehr. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich auf einen neuen Weg zu begeben. Es geht dabei darum, der inneren Stimme zu folgen, ihr zu vertrauen und alte Überzeugungen und Muster von unseren Eltern, der Schule, der Gesellschaft sich anzuschauen und zu prüfen, ob das wirklich die eigene Überzeugung ist oder nicht.
Wenn dem nicht so ist, dann bitte geht es an. Geht einen neuen Weg. Auch wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen sollen, es ist wichtig nicht stehenzubleiben. Ich bin überzeugt, dass der Weg sich vor einem entfaltet, wenn man den 1. Schritt gegangen ist.
Und nein, es ist nicht eine Sache von vielleicht 2 Wochen und alles ist neu. Nein. Es dauert einfach. Wie lange, kann niemand sagen. Je mehr wir uns öffnen, desto schneller kommen wir voran und eine Veränderung wird sichtbar. Das Wichtige ist loszugehen. Auch wenn noch genug Zweifel in uns schlummern.
Es wäre doch fatal, irgendwann zu bereuen, es nicht versucht zu haben.
Lasst uns den 1. Schritt gehen.
Autorin: Angela Buchwald
Mit „HERZGEMACHT“ kann ich den Spaß beim Schreiben, Backen, Texten, Basteln, Kreieren und Moderieren ausleben. Das Schöne daran ist, dass ich diese Freude mit anderen Menschen teilen darf und vielleicht auch sie inspirieren kann, ihren Herzensweg zu gehen.
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